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zeige Windfakten
  • Ein einziges Windrad mit 5 Megawatt Leistung erzeugt pro Jahr Strom für rund 3.700 Haushalte.
  • Durch das erhöhte Windaufkommen im Jahr 2019 konnte die Windkraft in Österreich rund 13 Prozent zur Stromversorgung beitragen.
  • Die Windräder in Österreich erzeugen Strom für mehr als 50 Prozent aller österreichischen Haushalte.
  • Mit dem Strom, den ein Windrad in einer Stunde erzeugt, kann man 65 Jahre lang täglich eine Stunde fernsehen.
  • Mit dem Strom, den ein Windrad in einer Stunde erzeugt kann man mehr als 15.000 Liter Wasser kochen.
  • Mit dem Strom, den ein Windrad in einer Stunde erzeugt kann man zwei Jahre lang rund um die Uhr Playstation spielen.
  • Mit dem Strom den ein Windrad (3MW) in einer Sekunde erzeugt kannst Du 7,5 Liter Wasser zum kochen bringen. (Stand: April 2020)
  • Mit dem Strom, den ein Windrad in einer Sekunde produziert, kann man 4 Tage "Last Christmas" anhören. (Stand: Dez. 2019)
  • MIt dem Strom, den ein Windrad in einer Sekunde produziert, kann man 2 Häferl Glühwein kochen. Da sind immerhin gut 7.000 Häferl stündlich pro Windrad. (Stand: Dez. 2019)
  • Windkraft spart 350 Mio. Euro jährlich durch vermiedene Stromimporte. (Stand: Oktober 2019)
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Fledermäuse

© Aixklusiv Pixabay
© Aixklusiv Pixabay

Warum kollidieren Fledermäuse?

Obwohl sich Fledermäuse mittels Ultraschalls in der Nacht perfekt orientieren können, wissen wir heute, dass sie Gefahr laufen können, durch Windräder getötet zu werden. Warum dem so ist, gibt nach wie vor Rätsel auf. Bis dato wurden unterschiedliche Hypothesen aufgestellt (Cryan and Barclay 2009), eindeutige Erklärungen gibt es jedoch kaum. Stand der Wissenschaft ist, dass Kollisionen und Verletzungen Todesursachen für Fledermäuse an laufenden Windrädern sind (Baerwald et al. 2008). Allerdings sind nicht alle Fledermausarten davon betroffen (Gaultier et al. 2020). Die Wissenschaft beschäftigt sich seit längerem damit, warum manche Fledermausarten mehr und andere weniger windkraftsensibel sind.

Schutz auf dem Zug

© Ben Mayr Pixabay
© Ben Mayr Pixabay

Risiko abhängig von der bevorzugten Beute? – Nein

Eine Hypothese besagt, dass Fledermäuse von Windturbinen angezogen werden, weil es dort zu Ansammlungen von ihnen als Nahrung dienenden Insekten kommt (Gaultier et al. 2020). Diese Hypothese wurde jedoch bereits 2018 widerlegt (Reimer et al. 2018). Nichtsdestotrotz ist unbestritten, dass manche Arten „neugieriger“ sind und sich den Windrädern öfter als andere nähern (Cyran et al. 2014, Ellerbrok et al. 2023). Dies gilt durchaus v. a. für Arten, die zur Nahrungsgilde der Offenlandjäger gehören (Ellerbrok et al. 2023). Sie jagen ihre Beute, anders als andere Arten, die z. B. auf Bodeninsekten oder die Jagd in dichten Strukturen spezialisiert sind, im freien Flug (Ellerbrok et al. 2022). Warum sie jedoch von den Windrädern „angezogen“ werden, wie es manchmal den Anschein erweckt, ist noch nicht abschließend geklärt (Cyran et al. 2014, Ellerbrok et al. 2023). Umgekehrt gibt es auch Arten, die Windräder zu meiden scheinen (Ellerbrok et al. 2024, Gaultier et al. 2023). Hier stellt sich weniger die Frage nach der Gefahr von Kollisionen, sondern vielmehr jene nach dem Verlust von Lebensräumen (Gaultier et al. 2023).

Windkraft leistet Beitrag zum Fledermaus-Schutz

Seit bekannt ist, dass Fledermäuse durch Windräder zu Schaden kommen können, hat sich diesbezüglich in der Forschung viel getan. Aber auch in der Branche ist man sensibilisiert. So müssen zu jedem neuen Windparkstandort Fledermauserhebungen durchgeführt werden, um herauszufinden, ob und wenn ja, welche Arten gefährdet sein könnten. Dazu dienen akustische Aufnahmen oft schon im Zuge der Projektierung, aber auch als Monitoring in der ersten Zeit des Anlagenbetriebs. Je nach Vorkommensintensität müssen Abschaltvorgaben erfüllt werden, um Schlagopfer zu verhindern. Diese können entweder pauschal sein, oder aufgrund der Monitoringdaten genau an den Standort angepasst werden. Ihre Wirksamkeit muss je nach Standort auch durch ein Schlagopfermonitoring – ein systematisches und wiederkehrendes Absuchen des Windparkraumes auf am Windrad verunglückte Fledermäuse – überprüft werden. Die ersten Erhebungen zu Schlagopfern, noch ohne Abschaltvorgaben, haben ergeben, dass pro Windrad und Jahr im Schnitt fünf Fledermäuse umkommen (BIOME 2004). Nachdem man dank umfassender Forschung nun weiß, dass Fledermäuse nur bei trockener Witterung, geringen Windstärken und ab gewissen Temperaturen fliegen (Brinkmann et al. 2011), können Abschaltungen sehr genau auf diese Verhältnisse angepasst werden, um sowohl Schlagopfer als auch Ertragsverluste zu minimieren, insbesondere wenn, wie beschrieben, ein auf den jeweiligen Standort bezogenes „Feintuning“ erfolgt (Rnjak et al 2023). Zusätzlich garantieren das Belassen und der Schutz von Altbäumen, die Pflege von Altholzinseln oder das Anlegen von Brachen dafür, dass ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung eines fledermausgeeigneten Lebensraumes durch die Windbranche erfolgt. Last but not least sei hier auch das sog. „Micrositing“ genannt: Dies bedeutet ein optimales Platzieren der einzelnen Anlagen, um möglichst wenig Einfluss auf die vorhandene Lebensraumausstattung und deren Bewohner:innen zu haben. Im Fall von Fledermäusen sind hier beispielsweise Hecken ein wichtiger Faktor, weil sie diese als Leitstrukturen zwischen Habitaten, also z.B. zwischen Schlafstätte und Jagdort nutzen (Leroux et al. 2022). Die Kombination aus Micrositing, an Fledermausaktivität angepasste Abschaltungen und Habitat-Verbesserungsmaßnahmen außerhalb des Gefahrenbereichs werden als die besten bekannten Instrumente des Fledermausschutzes an Windkraftanlagen bezeichnet (Gaultier et al. 2020).

Zusammenfassung

Fledermäuse sind eine große, sehr komplexe und heimlich lebende Gruppe von Säugetieren, weshalb noch viele Fragen offen sind, was ihre Gefährdung durch Windkraftanalagen betrifft. Allerdings weiß man schon sehr gut, wie man die Gefahr von Kollisionen und Lebensraumverlust minimieren kann: durch Micrositing, gezieltes Abschalten in Zeiten mit hoher Fledermausaktivität und Schutz alter Bäume und anderer fledermausdienlicher Strukturen. Dies ist in Österreich bei neuen Windparks Standard, wodurch die Branche ihr Bestmögliches zum Schutz der nächtlichen Flieger beiträgt.

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