Porträt Wind-Menschen - Der vereiste Windmüller
Wie bist Du zur Windkraft gestoßen?
Als der Windpark Oberzeiring geplant wurde, war ich im Gemeinderat des Ortes tätig. Ich bin grundsätzlich ein ökologisch orientierter Mensch und war daher von Anfang an von dem Projekt begeistert. Ich habe meine ganze Kraft eingesetzt, damit dieses Projekt umgesetzt werden konnte. Als gelernter Elektrotechniker bin ich immer tiefer in das Projekt hineingewachsen. Zuerst aus reiner Neugier; aber dann dachte ich mir, dass ich als Oberzeiringer gerne bei diesem Windpark in Oberzeiring mitarbeiten würde. Und ich habe beworben und bin, Gott sein Dank, ausgewählt worden.
Ist das Dein Job als Mühlenwart Dein erster im Windkraft-Bereich?
Ja, das ist er. Ich war immer schon in elektrotechnischen Berufen tätig, aber für mich ist dieser Job ein Top-Job. Ich bin frei, ich bin in der Natur, die Technik interessiert mich grundsätzlich. Jeder Tag ist eine Herausforderung.
Wie gefällt Dir Dein Job, denn meistens ist das ja eine kalte Angelegenheit?
Dadurch, dass dieser Standort sehr hoch gelegen ist, nämlich auf rund 2.000 Meter Seehöhe, sind die Bedingungen natürlich anders als in der Ebene. Das passt aber zu meinem Naturell. Ich bin immer schon mit Touren-Skiern unterwegs gewesen und die harten Bedingungen gewohnt. Hier heroben ist sechs bis sieben Monate Winter, und das muss man so hinnehmen; das ist für mich kein wirkliches Problem. Vor allem, weil ich von Beginn an eine sehr gute Unterstützung vom Betreiber Tauernwind bekommen habe. Das technische Umfeld muss nämlich für die zehn Kilometer Anfahrt passen; aber da hats nie ein Problem gegeben.
Willst Du unseren Lesern eine besondere Botschaft schicken?
Ja, schon. Grundsätzlich freut es mich, dass man auch in Österreich die Möglichkeit hat, Arbeit im Bereich der Umwelttechnologie zu bekommen. Und weil ich selbst damit sehr glücklich geworden bin, wünsche auch vielen Anderen, in dieser Branche einen Job zu finden.
Erinnerst Du dich: Was war bisher Dein extremster Einsatz?
Extrem ists natürlich bei Sturm und viel Neuschnee. Die extremsten Einsätze waren daher im Winter. Es gibt schon Situationen, wo man Angst kriegt; zum Beispiel wenn man im Nebel steht und nicht weiß, wo oben und unten ist. Aber man lernt mit der Zeit dazu und weiß, wo die Grenze ist, und man muss dann auch nichts riskieren. Es hat auch Situationen gegeben, wo ich mit dem Auto herauf-, aber nicht mehr runtergekommen bin. Da musste ich immer wieder mal mit Schneeschuhen den Abstieg wagen. Aber mit guter Ausrüstung kann da nichts passieren.
Und Dein lustigster Einsatz?
Lustig ist es im Sommer, wenn Besucher kommen und viel fragen. Es freut mich echt, wenn Leute nur wegen dem Windpark kommen. Ich identifiziere mich mit dem Windpark und habe große Freude, wenn auch andere Leute ihn toll finden.