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Zertifikatsmodell versus Einspeisetarife

Grüne Zertifikate zur Förderung Erneuerbarer Energien sind volkswirtschaftlich teuer und haben sich nirgends bewährt

Grüne Zertifikate werden häufig als das zukunftsträchtigste Fördersystem für Erneuerbare Energiequellen dargestellt. In der praktischen Anwendung ist es bisher jedoch überall zu beträchtlichen Schwierigkeiten gekommen, und auch in der Theorie gibt es, auf den zweiten Blick, erhebliche Haken. Die Grundidee des Zertifikathandels ist akademisch bestechend: Das "Öko" vom Ökostrom wird in Form vom "Zertifikaten" ("Nachweis xy kWh Erzeugung aus Ökoanlagen") separat handelbar. Gleichzeitig wird vorgeschrieben, dass jeder Kunde oder Stromhändler eine bestimmte Quote seines Stromverbrauchs durch entsprechende Öko-Zertifikate belegen muss. Bei Nichterfüllung hat er eine Ausgleichsabgabe zu leisten, deren Höhe entsprechend "motivierend" sein muss. Hohe Quotenvorgaben und hohe Ausgleichszahlungen erzeugen Knappheit von Zertifikaten und zufolge der starken Nachfrage nach Öko-Zertifikaten könnten diese teuer verkauft werden. Dies wiederum würde zu Investitionen in Ökostromanlagen führen. - Akademischer Vorteil: Markt bleibt Markt, die unsichtbare Hand legt den besten Preis fest, die Politik muss nicht gestalten. Zusammenfassend kann festgestellt werden: So sehr das Zertifikatsmodell in der Theorie bestechen mag, die wenigen praktischen Erfahrungen, die vorliegen, zeigen, dass dieses Modell bislang ungeeignet ist, einen effektiven Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Elektrizitätserzeugung zu erreichen. Dies vor allem wegen der mangelnden Berechenbarkeit für Investoren. Wollte man das Zertifikatssystem "zu Erprobungszwecken" einführen, um zu sehen, welche Ergebnisse langfristig damit zu erzielen sind bzw ob es überhaupt funktioniert, liefe das auf eine Gefährdung des Ausbaus des Anteils erneuerbarer Energien oder zumindest auf eine starke Verzögerung desselben hinaus.

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